Säure & Basen in Balance
 
von Dr. Ansgar Krebber erschienen in " Gesünder Leben "
 
Wie entsteht chronische Übersäuerung? Die moderne Lebensweise und das heutige Ernährungsverhalten und die häufige Verwendung vorgefertigter Nahrungsmittel bringen das Risiko der Säurebelastung mit sich.
 
Eine chronische Übersäuerung ist ein Prozess, der sich über Jahre entwickelt. Bei chronischer Übersäuerung des Gewebes kann der Organismus Giftstoffe nur mehr schwer ausscheiden. Die meisten Giftstoffe binden sich sehr leicht an Säuren und lagern sich so im Gewebe und Knochen ab.
 
Ab einer bestimmten Schwelle an angesammelten Giftstoffen werden wir krank. Um aktiv Giftstoffe auszuscheiden ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt Bedingung.
Bei der chronischen Übersäuerung kommt es nicht zu einem Absinken des pH-Wertes im Blut. Das liegt daran, dass alle Puffersysteme auf Hochtouren arbeiten und den pH-Wert im Blut konstant halten. Dennoch ist bei einem Übergewicht an Säuren der Körper stark belastet.
 
Wann ist man sauer? Bei einer latenten Übersäuerung reichen die Basen im Körper nicht aus, um das Säuren- Basen- Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Deshalb arbeiten die Puffersysteme auf Hochtouren. Lunge und Nieren, aber auch Haut (Ausscheidung von saurem Schweiß), Knochen (Loslösung von basischen Phosphaten und Kalzium) und Darm (Ausscheidung von Säuren) wirken zusammen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Durch die vermehrte Pufferarbeit des Organismus kommt es an anderer Stelle zu Problemen.
 
Die Knochensubstanz wird abgebaut. Das geschieht, weil für die Neutralisation der Säuren vermehrt basische Mineralsalze, insbesondere Kalzium und Phosphat, aus den Knochen gelöst und in das Blut abgegeben werden.
 
Verhärtungen in der Muskulatur lassen sich häufig auf eingelagerte Säuredepots zurückführen. Das kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Übersäuerung fördert Entstehung und Aufrechterhaltung vieler Erkrankungen. Eine chronische Übersäuerung entwickelt sich, wenn die latente Übersäuerung über Jahre anhält. Durch die dauernde verstärkte Pufferarbeit des Organismus erschöpfen sich allmählich die körperlichen Reserven. Dadurch kommt es zu einer für den Körper ungünstigen Stoffwechsellage, welche die Entstehung bzw. das bestehen bleiben vieler Erkrankungen begünstigt, z. B.: Allergien, Arteriosklerose, Diabetes, Gallensteine, Gicht, Koronare Herzkrankheit, Magen-Darm-Geschwüre, Migräne, Muskelverhärtungen, Neurodermitis, Nierensteine, Osteoporose, Rheumatische Arthritis, Chronische Schmerzen, Thombose, Krampfadern und Lymphstau.
Eine gestörte Darmfunktion ist für die Säure- Basen- Bilanz problematisch. Der Darm spielt bei der Ausscheidung von Säuren eine sehr wichtige Rolle. Eine gesunde Darmfunktion hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B. einer ausgewogenen Nahrungszusammensetzung, gesunder Durchblutung, der richtigen Aufnahme von Nahrungsbestandteilen durch die Darmzotten, der Verweildauer des Speisebreis im Darm bzw. der Darmbeweglichkeit und vor allem einer gesunden Darmflora die immer öfter durch Giftstoffe, Antibiotika etc. gestört ist.
 
Wird der Speisebrei durch einen trägen Darm zu langsam fortbewegt oder ist die Darmflora gestört, so kommt es zu Fäulnisbildung und Gärung des Speisebreis, was wiederum eine Übersäuerung mit sich bringt.
Durch eine vermehrte Durchlässigkeit der Darmwand können Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten in die Blutbahn gelangen die uns krank machen.
Wie erkenne ich eine chronische Übersäuerung? Weil eine chronische Übersäuerung sich meistens langsam und unbemerkt entwickelt und keine direkten Beschwerden hervorruft, lässt sie sich nur durch diagnostische Maßnahmen erkennen. Am ehesten geht das, indem der pH-Wert des Urins oder Speichels gemessen wird.
 
Was kann ich gegen chronische Übersäuerung tun? Die chronische Übersäuerung entwickelt sich in der Regel über mehrere Jahre durch eine ungesunde und unausgeglichene Lebensweise. Vor allem durch den hohen Fleischkonsum und reichlich Genussmittel nehmen wir viel zu viel säurebildende Nahrungsmittel zu uns. Stress, mangelnde Bewegung und geringe Flüssigkeitszufuhr tun ein Übriges.
Ausgewogenes Gleichgewicht bei der Ernährung. Aus den Entstehungsmechanismen ist leicht ersichtlich, welche Maßnahmen wiederum eine Übersäuerung abbauen können. An erster Stelle ist hier die Ernährungsumstellung wichtig. Nehmen Sie weniger säurespendende Nahrungsmittel und dafür mehr neutrale und basenbildende Lebensmittel zu sich. Allerdings sollten Sie nicht ganz auf säurespendende Lebensmittel verzichten, denn sie enthalten auch andere, lebenswichtige Bestandteile z. B. Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße. Wichtig ist ein ausgewogenes Gleichgewicht.
 
Um sich ausgewogen zu ernähren, ist nicht nur die Art der Lebensmittel und ihre Qualität und Frische von Bedeutung. Wichtig ist auch, in welcher Menge Produkte der einzelnen Nahrungsmittelgruppen aufgenommen werden sollten, damit eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen gewährleistet ist.
Ein ausgeglichener Säuren-Basen-Haushalt kann über eine konsequente Ernährungsumstellung erreicht werden.
Unterstützend könnnen Sie Basen Tee´s Trinken, diese sind ausgezeichnete Lieferanten aus der Natur.
 
Oder auch eine Basenkur mit Hilfe von Basen – Mineralien- Mischungen. Achten Sie jedoch auf die Dosierung: „viel hilft viel“ Stimmt hier nicht! Zu den Nahrungsmitteln, die eine Übersäuerung fördern gehören: Fleisch, Innereien, Fisch, Käse, Eiweiß, Hülsenfrüchte, Süßigkeiten, Zucker, Alkohol, Kaffee, Teigwaren und Fette.
Zu den Basen spendenden Nahrungsmitteln gehören: Blatt- und Wurzelgemüse, Kartoffeln, Obst, Wildkräuter, Gewürzkräuter, Wasser ohne Kohlensäure.
Regelmäßige sportliche Aktivitäten. Bei Bewegung und Sport verstärkt sich die Atmung. Durch die Muskelarbeit vor allem in den Beinen wird das venöse Blut schneller abtransportiert, die Blutversorgung der Organe und des Gewebes verbessern sich. Es werden vermehrt saure Abfallprodukte und Schlacken abtransportiert und Kohlensäure abgeatmet, dadurch reduziert sich der Säurespiegel.

 

Bei chronischer Übersäuerung empfiehlt sich zusätzlich eine Entgiftungsbehandlung z.B. durch die Chelattherapie geht dies besonders effektiv und schnell ohne den Organismus zu belasten, da die Giftstoffe schon im Leib gebunden werden, sodass sie neutral ausgeschieden werden können.
 
Das Schwitzen beim Sport, aber auch in der Sauna fördert die Säureausscheidung über die Haut. Um eine Übersäuerung zu vermeiden bzw. einer chronischen Übersäuerung entgegen zu wirken, ist eine konsequente Nahrungsmittelumstellung auf vermehrt Basen spendende Lebensmittel und Basentees notwendig.
 
Ihr Dr. Krebber

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